Ettlingen kauft für seine Schulen 231 mobile Luftreinigungsgeräte. Kostenpunkt ca. 700 T Euro. Jährliche Folgekosten ca. 130 T Euro. Landesweit gibt es dafür Fördermittel von insgesamt 60 Mio. Euro. Wieviel, bzw. ob wir überhaupt etwas davon bekommen ist ungewiss. Wir sehen die Anschaffung solcher Geräte kritisch, vor allem in dieser großen Zahl. Eine groß angelegte Studie der Uni Stuttgart in Kooperation mit 10 Schulen ergab nämlich, dass der Einsatz dieser Geräte tatsächlich nur in schlecht zu lüftenden Räumen sinnvoll ist. Denn gelüftet werden muss trotzdem regelmäßig, weil weder alle Aerosole und Viren herausgefiltert, noch CO2 reduziert werden. Deshalb sollen Schüler und Lehrer, trotz dieser Geräte, weiterhin Masken tragen und Abstände einhalten. Um eine einigermaßen gute Wirkung zu erzielen mussten die Geräte ferner so stark aufgedreht werden, dass die Geräuschemmission deutlich über den Grenzwerten lag, und sie zudem einen unangenehmen Luftzug erzeugten. Aufgrund der Studienergebnisse stattet die Stadt Stuttgart nur schlecht zu lüftende Räume aus, ebenso der Landkreis KA, der mit maximal 15 Geräten plant. Dort wo Schüler sich näher kommen, spielen und toben – auf dem Schulweg, in den Pausen, an den Haltestellen, im Schulbus – ist das Infektionsrisiko viel größer als im kontrollierten Unterricht. Daher müssen Schüler und Lehrer bis zum Erreichen der Herdenimmunität sowieso regelmäßig getestet werden. Warum also dieser Aktionismus?
Stadtrat Jürgen Maisch, fwfe-Fraktion