Windkraftmonster in unserem Wald?

Anscheinend könnten in unserem Wald bis zu 9 Windkraftanlagen entstehen. Alle jedoch nur in Gebieten, die der Stadt gehören. Deshalb entscheidet der Gemeinderat, ob und an wen diese Flächen verpachtet werden. In unserer Fraktion gibt es dazu verschiedene Meinungen. Ich bin aus vielen Gründen gegen WKA in unserem Wald. Nicht nur weil unser Landschaftsbild durch die über 200 m hohen Anlagen erheblich beeinträchtigt wird. WKA in unserer Region sind, im Gegensatz zu offshore-WKA, wenig effektiv und volkswirtschaftlicher Unsinn, da sie nur Dank ganz erheblicher öffentlicher Fördermittel (bis zu 6 Mio pro WKA) überhaupt Profit abwerfen. Dadurch steigt aber die EEG-Umlage (es fehlen
jetzt schon Milliarden nur für 2024), die wir alle über hohe Strompreise mitbezahlen müssen. Wenn viel Wind weht, wird heute schon zu viel WKA-Strom erzeugt, der verschenkt, oder für dessen Abnahme sogar bezahlt wird. Wenn wenig Wind weht, sind Backup-Systeme erforderlich, die auf fossilen Brennstoffen basieren. WKA erzeugen Lärm und nachts Lichtverschmutzung, was viele Menschen stört. Tiere werden gefährdet und vertrieben, alte, gesunde Baumbestände müssen abgeholzt werden.
Vor allem sind WKA für sensible Menschen gesundheitsgefährdend, z.B. durch Schattenwurf oder Infraschall (ja, den gibt es wirklich). Kurzum: Die Lebensqualität wird für viele in den umliegenden Gemeinden negativ beeinflusst. Ist es das wert? Selbst wenn Deutschland völlig CO2-frei wird, ändert das am Weltklima nichts. Wir schaden damit nur unserer Wirtschaft und unserem Wohlstand. Wir sind für die Welt kein Vorbild, sondern inzwischen ein abschreckendes Beispiel. Ich bin für weniger Ideologie, mehr Realismus und einen demokratischen Bürgerentscheid.

Jürgen Maisch, Stadtrat