Steigende Grundstücks- und Immobilienpreise in Ettlingen machen es einkommensschwächeren und vor allem jüngeren ortsansässigen Familien zunehmend schwerer, angemessenen Wohnraum in Ettlingen zu erwerben und ihren Lebensmittelpunkt langfristig in Ettlingen zu sichern. Deshalb hat die FWFE-Fraktion einen Antrag gestellt, für die Vergabe städtischer Baugrundstücke ein Einheimischenmodell, zu erstellen. Ziel: Einheimische profitieren bei der Vergabe von städtischem Bauland. Ein bestimmter Prozentsatz neuer Baugrundstücke – FWFE möchte dabei deutlich über 50 Prozent festlegen – sollen so vergeben werden.
FWFE möchte damit verhindern, dass die betroffenen Gruppen von Einheimischen wegen des Wohnungs- und Preisdrucks ins Umland abwandern. Ein wichtiger Effekt der Regelung könnte auch sein, die zunehmende Überalterung Ettlingens durch Abwanderung junger Familien zu stoppen oder sogar umzukehren. Zudem ist Wohneigentum ein wesentlicher Baustein der Altersabsicherung und damit ein Vorbeugen der derzeit vieldiskutierten Altersarmut. Der Europäische Gerichtshof hat Einheimischenmodelle für rechtmäßig erklärt, sie müssen transparent und nachvollziehbar sein. In Frage kämen für FWFE etwa die Baugebiete Kaserne-Nord/Kernstadt und Lange Straße Nord/Schluttenbach. Weiterer Schritt könnte sein, das Modell auch auf den Verkauf bereits bebauter Grundstücke anzuwenden.
Sibylle Kölper, Stadträtin