Mit Beginn der Holzernte im Oktober rückt der Zustand des Ettlinger Stadtwaldes wieder in den Fokus. Er steht vor einem großen Wandel. Weil es wärmer und trockener wird, geraten die Bäume immer mehr unter Druck. Deshalb werden anfällige Nadelbäume durch resistentere Laubbäume und andere Baumarten ersetzt. Die Forstverantwortlichen stehen vor großen Herausforderungen, auch wegen des Borkenkäferbefalls. Seit Jahren wird das sehr genau überwacht. Bevor ein Käferbefall droht, werden die schwächsten Bäume, meist 70 bis 100 Jahre alt, gefällt und verwertet. Langfristiges und nachhaltiges Handeln steht im Vordergrund. Der Waldexperte denkt voraus. Was heute gepflanzt wird, muss in 100 Jahren noch das Richtige sein. So wird auch im Ettlinger Stadtwald immer etwas weniger Holz geerntet als nachwächst. In diesem Jahr werden 20 000 Kubikmeter Holz geschlagen, aber 13 000 neue Bäume gepflanzt, so dass der Holznachwuchs zunimmt. Ziel: Den Wald langfristig an den Klimawandel anzupassen, damit er seine vielfältigen Funktionen als Schutz- Erholungs- und Wirtschaftswald behält. Nach dem Kahlschlag der Wälder im 17. Jahrhundert forderte Herr von Carlowitz schon 1713, immer nur so viel Holz zu schlagen, wie durch planmäßige Aufforstung nachwachsen kann. Das war der Grundstein für die moderne Forstwirtschaft und ihre Nachhaltigkeit von heute.