Nachgefragt

Nach dem Beitrag der AFD im Amtsblatt soll die Stadt Ettlingen Warmmieten von durchschnittlich 45,78 €/qm für Asylunterkünfte bezahlen.  Als Vermieter, die mit diese Wuchermieten ein „lukratives Geschäft“ machen werden  namentlich „die Stadtbau GmbH, die Alba Baugenossenschaft, die Evangelische Kirchengemeinde in Ettlingen und die Diakonie im Landkreis Karlsruhe“ genannt.  Diese unglaubliche Miethöhe war für FWFE Anlass zur Nachfrage bei der Verwaltung. Wie erwartet wurde uns bestätigt, dass solche Wuchermieten tatsächlich nicht gezahlt werden. Der nach Stichproben ermittelte Mittelwert der Kaltmieten liegt bei ca. 8,50 Euro/qm. Auch der eine oder andere Privatvermieter für Anschlussunterbringung gerät bei dieser falschen Darstellung in den Verdacht der Mietwucherei.

Richtig ist:
Der Stadt entstehen für die Unterbringung von Obdachlosen und Asylsuchenden außer  Nebenkosten noch Kosten für z.B. Möblierung, Betreuung, Reinigung, Winterdienst, Security, Reparaturen und allgemeine Verwaltungskosten. Diese Kosten, ca. 2.1 Millionen/Jahr, werden über Landeszuschüsse teilweise ausgeglichen.

Man mag über die Flüchtlingspolitik verschiedener Meinung sein; mit der Nennung gemeinnütziger und anerkannter Institutionen  in einem Beitrag über angeblichen Mietwucher wird die Atmosphäre vergiftet.
Die vom christlichen Menschenbild getragenen Organisationen in unserer Stadt,  zu denen auch die  evangelische Kirchengemeinde und die Diakonie im Landkreis Karlsruhe gehören,  leisten Erhebliches für Sozialschwache. Nicht zu vergessen die vielen ehrenamtlich Tätigen in diesem Bereich, deren Engagement unser aller Respekt verdient.

Sibylle Kölper für die FWFE-Fraktion