Liebe Ettlinger, mir geht es heute um ein Thema, das nicht direkt Ettlinger Belange tangiert, uns aber alle angeht: Organspende. Jeden Tag sterben 3 totkranke Menschen auf der Warteliste, weil sie keine Organspende erhalten. Andererseits ist laut Umfrage die große Mehrheit der Deutschen bereit zu spenden. Den rechtlichen Rahmen bildet das Transplantationsgesetz. Am 16. Januar hat der Bundestag erneut darüber abgestimmt: Die von Gesundheitsminister Spahn (CDU) und Prof. Lauterbach (SPD) favorisierte Widerspruchslösung fand leider keine Mehrheit. Dabei führt sie schnell zum Ziel: wer spenden will braucht nichts zu tun, wer nicht spenden will sagt nein. Jeder hat das Recht ohne Begründung zu widersprechen. Wer einmal erlebt hat, wie ein junger Mensch nach einer Herzmuskelentzündung (auf der Warteliste) gestorben ist, weiß, dass die bisher praktizierte Entscheidungslösung zu langsam ist.
Es steht mir als Arzt nicht zu zu werten, warum sich Menschen für oder gegen Organspende entscheiden, aber ich bin sicher, dass wir mit der Widerspruchslösung mehr wartenden Menschen helfen würden.
Ich hoffe aber, dass die erneute Auseinandersetzung mit diesem Thema mehr Menschen motiviert, Organspender zu werden.
Dr. Birgit Eyselen, Kinderärztin