In der BNN war kürzlich Einiges über das Dach der Schlossgartenhalle zu lesen. Sie soll neu gestaltet, mediterrane Pflanzen sollen bei Baumschulen bestellt, der Dachgarten „zu repräsentativen Zwecken“ genutzt werden. Da stellt sich natürlich die Frage, was man repräsentieren will. Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, aber bei dem Begriff „repräsentative Zwecke“ in Verbindung mit Ettlingen stelle ich mir krawattierte (bitte nicht als frauenfeindlich interpretieren) Menschen mit Champagnerkelchen in der Hand vor in einer Umgebung, die Gediegenheit und Reichtum repräsentiert.
Ein „urban gardening“-Projekt auf dem Dach, also Hochbeete, die von Leuten aus der Stadt bepflanzt werden, würden ein anderes Ettlingen repräsentieren, eher die Aspekte Bürgerbeteiligung und Lebendigkeit. Etwa so, wie es seit wenigen Jahren die Schlossfestspiele mit Bürgerchor und der Beteiligung von jugendlichen Schauspielern aus Ettlingen tun, ohne dass die Kultur deswegen kürzer treten müsste. Danke dafür, Frau Bauer.
Vielleicht wären von Bürgern bepflanzte Beete nicht immer so ordentlich, aber auch zwischen Bohnen und Tomaten oder Salbei und Thymian kann man wunderbar Champagner trinken und würde als Gast einen etwas frischeren Eindruck von Ettlingen mitnehmen.
Nebenbei wäre das Dach durch die Gärtner belebt und das Vandalismusproblem von selbst gelöst.
Berthold Zähringer, Stadtrat fwfe