Die meisten von uns lieben den Wald. Er vermittelt Ruhe und Geborgenheit, beherbergt zahlreiche Tiere und Pflanzen, sorgt für ein gesundes Klima, bietet Kühlung und Erfrischung. Allerdings forderten die letzten heißen, langen Sommer und die beiden Stürme vom August 2019 und Februar 2020 ihren Tribut. Der Boden ist bis in tiefe Schichten ausgetrocknet, fast alle Baumarten leiden unter Trockenstress. Zuerst verwelken die Kronen und die Blätter fallen bereits im Sommer. Die Bäume werden anfällig für Schädlinge, vor allem den Borkenkäfer. Dann stirbt der ganze Baum. Herabfallende Äste und umstürzende Bäume schon bei leichtem Sturmwind gefährden die Waldbesucher. Besonders schlimm ist die Situation im Hardtwald, aber auch im Bergwald wird es zunehmend kritisch. Mittlerweile sind die Beseitigung von Sturmschäden und Borkenkäferbekämpfung zum Aufgabenschwerpunkt unserer Forstverwaltung geworden. Planmäßiger Holzeinschlag findet kaum noch statt. Der Wald leidet aber auch unter den Besuchern. Leider sieht man immer öfter Mountainbiker, die sich nicht darum scheren, dass schmale Pfade Fußgängern vorbehalten sind, abseits der Wege durch Wald und Wiesen pflügen, die Vegetation zerstören und die Tiere auch noch in ihren allerletzten Refugien aufschrecken. Dieses egoistische, gleichgültige Verhalten schadet dem Wald und bringt anständige Mountainbiker in Misskredit. Wem die Natur wirklich am Herzen liegt, der tut so etwas nicht.
Stadtrat Jürgen Maisch, fwfe-Fraktion