Hitzeaktionsplan für Ettlingen
Europa hat in diesem Jahr den wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt, und täglich werden wir mit neuen Meldungen zum Klimawandel konfrontiert. Dabei liegt die Hitze unter den klimawandelbedingten Todesursachen mit Abstand auf Platz 1.
Meine Fraktion hat diesen September einen Antrag an die Verwaltung gestellt, sie möge in einem Zeitraum von 3-5 Jahren einen Hitzeaktionsplan für Ettlingen erstellen. Hitzeaktionspläne (Bepflanzung, Beschattung, öffentliche Trinkbrunnen, etc.) sind ein wirksames Instrument der Stadtentwicklung zur Anpassung an den Klimawandel und zum Schutz empfindlicher Menschen in unserer Stadt (Senioren, Vorerkrankte, Säuglinge und Kleinkinder). Viele Städte arbeiten bereits an solchen Schutzplänen, es gibt Handlungsempfehlungen der Umweltministerien und die Möglichkeit, Fördermittel zu beantragen.
Leider ist die Verwaltung unserem Antrag im Gemeinderat nicht gefolgt. Er wurde ohne weitere Aussprache in eine Ausschusssitzung des kommenden Jahres verwiesen. Begründet wurde die Ablehnung u.a. damit, dass die vorhandenen Personalressourcen im Planungsamt / Klimaschutz auf die bereits laufenden Projekte wie Photovoltaikförderprogramme und Bioabfallvergärungsanlage konzentriert würden – dort „würden die Ursachen der Klimaerwärmung“ bekämpft.
Selbstverständlich wollen auch wir, dass die angestoßenen Projekte weiter verfolgt werden, aber Hitzevorsorge und Klimawandelanpassung müssen zeitgleich bearbeitet werden. Wir sollten das Eine tun, ohne das Andere zu lassen!
Dr. Birgit Eyselen, Stadträtin FW/FE